Altra Geschäftsbericht 2021
Ausbildung von Jugendlichen in der altra – zukünftige Strategie und Finanzierung
Ausbildung von Jugendlichen in der altra – zukünftige Strategie und Finanzierung
Schon bei Gründung der «Eingliederungsstätte Schaffhausen» Anfang der 60er Jahre bildete die Ausbildung von Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung ein Hauptstandbein der neu geschaffenen Institution.
Das ist bis heute so geblieben, die Ausbildung von Jugendlichen ist nach wie vor ein Herzstück der altra, und so soll es in Zukunft auch bleiben. Ebenso liegt der altra daran, das sehr breit gefächerte Angebot (im Pharma-, Elektro-, Schreinerei-, Betriebsunterhalts-, Floristik-, Garten- und Landschafts-, Hauswirtschafts-, kaufmännischen, logistischen, landwirtschaftlichen und mechanischen Bereich) aufrechterhalten zu können.
Tatsache ist jedoch, dass sich die Finanzierung der Ausbildung über die letzten Jahre trotz diverser Massnahmen, dem entgegenzuwirken, zum «Sorgenkind» entwickelt hat, welches, falls die in diesem Bereich entstehenden Defizite einfach «weiterlaufen», nicht nur die laufenden Rechnungen, sondern auch das Stiftungskapital der altra negativ beeinflussen würde.
Da sich die kantonalen Unterschiede zwischen verschiedenen Institutionen bezüglich der Ausbildungsangebote und deren Finanzierung als zu gross erweisen, um eine gemeinsame Lösung zu finden, hat die altra, neben internen Anpassungen wie einem Ausbau des Job Coachings und der näheren Anbindung der Ausbildung an die geschützte Werkstatt, weitere Schritte mit der Finanzierungsseite (SVA und Kanton) ins Auge gefasst.
Insgesamt wird dies zu einer deutlichen Entspannung führen, welche es der altra ermöglichen soll, ihr in der Region einzigartiges, breit gefächertes Ausbildungsangebot aufrechterhalten zu können und für die Jugendlichen, welche darauf angewiesen sind, attraktiv zu bleiben.
«Die Finanzierung der Ausbildung hat sich in den letzten Jahren zum ‹Sorgenkind› entwickelt.»
Jeanette Storrer, Präsidentin des Stiftungsrats
Jeanette Storrer, Präsidentin des Stiftungsrats
Nicole Derungs bei Arbeiten an der Abrichthobelmaschine
Jahresbericht Alain Thomann, Geschäftsführer
Ein eindrucksvolles Jahr liegt hinter uns
Neben dem Tagesgeschäft forderte uns die Pandemiesituation auch 2021 zusätzlich. Es ist uns gelungen, das vergangene Jahr ohne schwerwiegende coronabedingte Folgen erfolgreich zu meistern. Dafür sind wir sehr dankbar. Zudem konnten wir als Unternehmung viele wichtige Schritte in Richtung erfolgreiche Zukunft umsetzen. An dem Erreichten dürfen wir uns freuen.
Im Zusammenhang mit unserer Strategie konnten wir das Pilotprojekt «Tagesstruktur ohne Lohn» (TSoL) in ein fixes Angebot der altra schaffhausen überführen. Auf Grund der regen Nachfrage mussten wir uns schneller als erwartet Überlegungen zu den Raumverhältnissen machen. Zum Start domizilierte das Angebot in Räumlichkeiten der Wohnliegenschaft an der Neustadt. Auf Grund der grossen Nachfrage mussten grössere und besser geeignete Räume gefunden werden. Mit der Anmietung der Liegenschaft Blankenstein wurde ein idealer Standort gefunden. Zudem konnten wir die Zusammenführung der Angebote des Hilfsvereins für psychisch kranke Menschen mit der TSoL erfolgreich umsetzen. Mehr dazu erfahren Sie im Sommer 2022, in welchem wir einen Tag der offenen Tür in der Villa Blankenstein planen.
Der «Bündner Standard» ist ein Instrument zum Umgang mit grenzverletzendem Verhalten in Institutionen. Dabei kommt es regelmässig zu pädagogisch anspruchsvollen Situationen. 2021 hat das gesamte Personal der altra einen «eigenen» Bündner Standard erarbeitet, der alle bei der Zuordnung unterstützt, was in unseren normalen agogischen Arbeitstag gehört und was genauer und mit vertiefter Expertise bearbeitet werden muss. Ein wichtiger Schritt in Sachen Reflexion und Weiterentwicklung unserer täglichen Arbeit.
In bester Erinnerung bleibt uns auch die Lehrabschlussfeier unserer elf Lehrabgänger*innen. Alle können nun mit ihrer erfolgreichen Berufsausbildung in ihr Berufsleben starten. Die Rathauslaube bot einmal mehr den würdigen Rahmen für diesen Anlass.
Auf dem Areal unseres Bio-Bauernhofs Löwenstein wurde im Berichtsjahr fleissig gebaut. So konnte im Herbst mit grosser Freude der tiergerechte Laufhof und die darunter verbaute Jauchegrube in Betrieb genommen werden. Das Projekt konnte dank hervorragender Zusammenarbeit mit dem Verpächter Hochbauamt des Kantons Schaffhausen realisiert werden.
In altbewährter Tradition wurde das Jahr mit dem altra-Spiel im Stadttheater würdevoll beendet. Auf Grund der Covid-Rahmenbedingungen konnten nur wenige Zuschauer*innen vor Ort die Vorführung geniessen. Dafür wurde zusätzlich ein Livestream über das Schaffhauser Fernsehen ausgestrahlt und die Aufführung konnte so auf zahlreichen Bildschirmen live oder in der Wiederholung mitverfolgt werden.
Mein Dank und meine höchste Wertschätzung gilt der gesamten Belegschaft, welche die erfolgreiche Arbeit im Jahr 2021 möglich gemacht hat.
«Wir hatten elf Lehrabgänger*innen, die mit ihrer erfolgreichen Berufsausbildung ins Berufsleben starten.»
Alain Thomann, Geschäftsführer
Alain Thomann, Geschäftsführer
Perspektivenwechsel
Jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Wir durften in das Leben von zwei Personen eintauchen, bei welchen sich durch ein Einzelereignis fast alles veränderte.
Vielen Dank für so viel Offenheit, wir sind zutiefst beeindruckt!
Martin Huber, Bewohner Buchthalen
Jahresbericht Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation
Im Altersheim zu wohnen, war nicht das Richtige
Rund 60 Personen finden in der altra ihr Zuhause. Einer von ihnen ist Martin Huber. Wir haben ihn getroffen, um mehr über sein Leben zu erfahren.
Herr Huber, was möchten Sie uns über Ihr Leben berichten?
Ich habe eine Bürolehre bei einer Bank in Zürich absolviert und sehr schnell gemerkt, dass die reine Bürotätigkeit nichts ist, was ich länger machen möchte. Rasch habe ich mich für den Verkauf im Detailhandel interessiert und so dann nach einem kurzen Abstecher zu Coop in der Migros gearbeitet.
Zu der Zeit hatte ich grosse Gewichtsprobleme.
Wie müssen wir uns das vorstellen?
Ich hatte damals (2011) ein Gewicht von 216 kg und mir zu lange alles schöngeredet. Erst ein ernstes Gespräch mit meinem Arzt hat mir die Augen geöffnet. Er hat mir gesagt, dass ich, wenn ich so weitermache, nicht mehr lange leben werde. Das ist mir eingefahren.
Was hat das bei Ihnen ausgelöst?
Den Wunsch nach Veränderung. So bekam ich 2012 ein Magenband und kam runter auf 150 kg. Ein Jahr später wurde dann ein Magenbypass gemacht und dank dieser beiden Eingriffe kann ich seit längerer Zeit mein Gewicht bei 80 bis 82 kg halten. Eine drittel bis maximal eine halbe Portion Essen, mehr konnte ich fortan nicht mehr zu mir nehmen. Ja, und dann kam das Jahr 2018, das mein Leben ziemlich verändert hat.
Wieso? Was geschah 2018?
Ich hatte zu Hause einen Unfall. Ich bin auf den feuchten Steinplatten im eigenen Garten ausgerutscht. Das Resultat war eine gebrochene Hüfte. Es folgten neun Monate im Spital, leider mit Komplikationen (Entzündung). Abschliessend einen Monat Reha. Danach wurde ein Platz für mich in einem Alters- und Pflegeheim organisiert. Dort waren zwei bis drei jüngere Personen wohnhaft, alle anderen waren (teilweise deutlich) älter als ich.
Wie konnten Sie Ihre heutige Mobilität zurückgewinnen?
Nach der Reha hatte ich für eine längere Zeit dreimal pro Woche Fitnessunterricht, um wieder Kraft aufzubauen. Zudem wurde ich zweimal pro Woche von einem Physiotherapeuten für Übungen und Treppenlaufen im Pflegeheim besucht. Heute kann ich wieder gut laufen und alles funktioniert wieder gut.
Wie ging es dann weiter?
Ein ehemaliger Nachbar von mir war sehr aufmerksam und hatte festgestellt, dass mein Briefkasten überquoll. Er hat mich dann im Spital besucht und für mich die KESB organisiert. Daraufhin wurde ein Beistand für mich organisiert. Der damals für mich zuständige Pflegedienstleister hatte den Eindruck, dass ich zu jung wäre für die aktuelle Wohnform.
Aus Ihrer Sicht: Wieso kam er zu dieser Einschätzung?
Weil in Sachen Freizeit- und Beschäftigungsprogramm relativ wenig bis nichts geboten wurde. So kam es zu der Idee, dass ich mir den Arbeits- und Wohnbereich der altra angucken könnte.
Das habe ich dann getan und mich für ein Probewohnen bei der altra an der Nordstrasse angemeldet. Dort hat es mir gefallen und ich habe rasch gemerkt, dass es mir guttut. Also bin ich dorthin umgezogen und habe dort für rund neun Monate gelebt.
Was hat dieser Umzug bewirkt?
Ich konnte mich körperlich stabilisieren und entwickeln. Nach rund neun Monaten wurde mir eine zusätzliche Option angeboten: der Wohnbereich der altra in Buchthalen. Ich habe die Chance gepackt und rückblickend kann ich sagen, dass auch dies die richtige Entscheidung war. Ich kann nun noch selbstständiger und freier unterwegs sein.
Ab wann konnten Sie zurück in den Arbeitsprozess?
Gestartet bin ich 2020 mit drei halben Tagen Arbeit bei der altra in Neuhausen im Bereich Industriemontage. Ich wollte dann auf vier ganze Tage pro Woche erhöhen, wurde aber durch die Pandemie und die Rahmenbedingungen ausgebremst. Die Pensumerhöhung konnte ich somit erst Ende Juni 2020 vornehmen.
Wie geht es Ihnen aktuell?
Ich war gerade für eineinhalb Monate krankgeschrieben, verbunden mit einem Eingriff im Spital. Dies hatte jedoch nichts mit meiner ursprünglichen Verletzung zu tun. Insgesamt bin ich mit meiner eigenen Entwicklung sehr zufrieden. Ich habe meine Stabilität wiedererlangt und kann zufrieden meiner Pensionierung in drei Monaten entgegenblicken. Ich bleibe in Buchthalen zu Hause, mir gefällt es und das Zusammenleben mit meinem WG-Partner ist echt gut.
Was für Freizeitaktivitäten unternehmen Sie am liebsten?
Ich reise leidenschaftlich gerne. Am liebsten mit dem Flugzeug in europäische Städte. Es gibt nicht viele Städte in Europa, die ich noch nicht gesehen habe. Meine absolute Lieblingsstadt ist London. Das war auch die Destination, die ich erstmals mit 17 und anschliessend einige weitere Male bereist habe.
Wie hat es die altra geschafft, dass Sie sich in Ihrem Zuhause und bei der Arbeit so wohl fühlen?
Es ist ein Miteinander, ich empfinde die Atmosphäre im Wohn- und Arbeitsbereich als sehr gut. Bei der Arbeit gibt es immer wieder neue Aufgaben zu erledigen und es gibt eine enorme Vielfalt an unterschiedlichsten Tätigkeiten.
Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation
Traumdestination London: Der Blick auf die Londoner Themse bei Sonnenuntergang
Nicole Balzli, unsere Empfangsfachfrau an der Mühlenstrasse
Jahresbericht Sonja Anderegg, Leiterin Fachbereich Integration, Wohnen & Beschäftigungsstätte
«Ich sehe mein Leben unterteilt in zwei Leben – eines vor und eines nach dem Vorfall.»
Wir treffen Frau M. an einem sonnigen Dienstagvormittag. Ihr ist die leichte Anspannung anzumerken. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt und möchte nicht, dass wir ihren Namen und ihr Foto veröffentlichen. Ich wusste vor diesem Gespräch nicht viel über sie. Das sollte sich während unserer Unterhaltung ändern.
M. hat diverse Weiterbildungen hinter sich
Zu Beginn erfahre ich, dass sie von sich immer von zwei Leben redet. Ein Leben vor und ein Leben nach dem Vorfall, der sie und ihre Existenz komplett verändert hat. «Ich habe die Matur mit Schwerpunkt Fremdsprachen abgeschlossen, anschliessend Biologie studiert und ebenfalls mit Diplom abgeschlossen. Insgesamt habe ich rund 13 Jahre in Basel gelebt und im Pharmabereich gearbeitet», so M. Die stereotype Arbeit im Büro macht sie jedoch nicht glücklich. Nicht überraschend, wenn man ihr zuhört, denn ihr ursprünglicher Studienwunsch war das Fachgebiet der Meeresbiologie. Das Meer wirkte schon immer wie ein Magnet auf sie. Erschwerte Einstiegsmöglichkeiten und deutliche Zeitverluste, die sie hätte in Kauf nehmen müssen, haben dies jedoch verhindert. So hat sie ihre Ausbildungswünsche immer und immer wieder verschoben. Was von der Schweiz aus ging, wie zum Beispiel Vorlesungen und Exkursionen, saugte M. auf wie ein Schwamm.
Es folgen fünf Monate Feldforschung in Kanada und der erfolgreiche Abschluss mit ihrer Diplomarbeit im Bereich Meeresbiologie. «Ein Erlebnis, das ich nie mehr vergesse: die Polarlichter am «Ich sehe mein Leben unterteilt in zwei Leben – eines vor und eines nach dem Vorfall.» Wir treffen Frau M. an einem sonnigen Dienstagvormittag. Ihr ist die leichte Anspannung anzumerken. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt und möchte nicht, dass wir ihren Namen und ihr Foto veröffentlichen. Ich wusste vor diesem Gespräch nicht viel über sie. Das sollte sich während unserer Unterhaltung ändern.St.-Lorenz-Strom», so M. Ein Strahlen huscht über ihr Gesicht. Die Zeit in Kanada lässt bei ihr den Gedanken reifen, ein zweijähriges Aufbaustudium in ozeanischer Biologie anzugehen. Ihre Miene wird langsam ernst und nachdenklich. Es folgt eine kurze Pause. Zur Abschlussarbeit gehörten mehrere Feldforschungsaufträge in Afrika. «Auf dem Flug dorthin hatte ich einen Darmverschluss. Zum Glück ist dies auf dem Flug von Kopenhagen nach London passiert.»
Kaum im Flieger, bricht M. zusammen und wird in ein Londoner Spital gebracht. Was sie dort erlebt hat, macht einfach nur fassungslos. «Dort wurde es dramatisch. Das Spital hat mich nicht ernst genommen und mich mit den Worten ‹Stellen Sie sich nicht so an wegen Bauchschmerzen!› abgewiesen.» Mitten in der Nacht kommt M. im Hotel an, ihr Studienkollege begleitete sie. «Von diesem Zeitpunkt an kann ich mich nur noch an wenig bis nichts erinnern.» Sie wurde bewusstlos, es folgte eine erneute Einlieferung in die Notfallstation eines Spitals vor Ort. Die Lage: lebensbedrohlich! Durch eine Notoperation konnte das Leben von M. gerettet werden. Die Konsequenzen der Zeitverzögerung vom ersten Notfallbesuch bis zur Operation waren weitreichend und heftig: Ein grosser Teil des Darms war bereits abgestorben.
Ein stilvoller Jahresabschluss ohne altra-Spiel im Stadttheater? Ja, das ist möglich. Die Veränderungsfähigkeit der altra zauberte der Belegschaft einen eigenen altra-Film auf die Bildschirme, und alle konnten in Kleingruppen einen würdigen und wertschätzenden Jahresausklang geniessen. Abschliessen möchte ich mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch: «Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.»
«Alles war von heute auf morgen so massiv einschränkend.»
«Für mich bedeutete dies von diesem Tag an chronische Darmbeschwerden», so M. Viele Ärzte raten ihr zu Geduld mit der Perspektive, dass es nach einer gewissen Zeit bestimmt wieder besser werde. Doch die Besserung tritt nicht ein, dies hinterlässt deutliche Spuren: «Alles war von heute auf morgen so massiv einschränkend», so M. Wenn sie beschwerdefrei sein möchte, dann darf sie einfach nichts essen. Manchmal reicht schon das Trinken eines Kaffees aus, um massive Beschwerden auszulösen. Sie zieht sich immer mehr zurück, schämt sich für die lauten Darmgeräusche und möchte ihre eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. Sie rutscht in eine Depression. Mit viel Einsatz schafft M. es trotzdem, ihr Studium in Dänemark erfolgreich abzuschliessen. Der wissenschaftlichen Karriere wäre nichts mehr im Weg gestanden – wäre. Sie konnte und wollte sich nicht mehr mit dem Thema Meeresbiologie befassen. «Es wurde ein Schalter umgelegt. Es ging nicht mehr, für mich hatte die Meeresbiologie ihre ganze Anziehungskraft verloren.»
M. kam zurück in die Schweiz. Allen Bemühungen zum Trotz wurde sie arbeitslos. Ihr Hausarzt half ihr bei den Anmeldungsformalitäten der Invaliditätsversicherung und unterstützte sie bei der Suche nach Handlungsoptionen. Die Depression wurde schlimmer und es folgte ein dreimonatiger stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Ein positiver Wendepunkt in ihrem Leben. Der Tagesrhythmus wurde aufgegleist und M. erhielt die notwendige Struktur. Sie fühlte sich langsam besser und stabil, sie kam gedanklich zur Ruhe und der existierende finanzielle Druck wurde ihr durch die Gutsprache einer IV-Rente genommen. «Der Sozialarbeiter der Klinik nahm Kontakt mit der altra auf und es folgte ein praktisch nahtloser Übergang in den Arbeitsbereich der altra», so M.
M. beginnt bei der altra im Bereich Bürodienstleistungen. Nach einer Umstrukturierung im Bereich der Bürotätigkeiten sucht sie eine neue Herausforderung und wechselt intern in den Bereich Arbeitsvorbereitung. Das macht ihr Spass. Doch auch in diesem Bereich kommt es zu Veränderungen, da sich die Wege der altra mit einem Hauptkunden in diesem Bereich trennen. Genau zu diesem Zeitpunkt folgt die nächste Belastungsprobe: Die Invaliditätsversicherung kürzt ihre Rente unter das Mindestniveau, das für eine Anstellung bei der altra benötigt wird. Innert einer Woche verliert sie ihre Stelle. Sie bekommt einen heftigen Dämpfer und nimmt daraufhin Kontakt mit Pro Infirmis auf, die sie dann unterstützt – es kommt zu einer Urteilsrevision der IV. Nach einem sechsmonatigen Unterbruch kommt sie zurück in die altra, merkt aber schnell, dass ihr eine neue Herausforderung mit mehr Abwechslung guttun würde.
Ein stilvoller Jahresabschluss ohne altra-Spiel im Stadttheater? Ja, das ist möglich. Die Veränderungsfähigkeit der altra zauberte der Belegschaft einen eigenen altra-Film auf die Bildschirme, und alle konnten in Kleingruppen einen würdigen und wertschätzenden Jahresausklang geniessen. Abschliessen möchte ich mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch: «Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.»
«Meine kreative Ader lebt wieder auf.»
Ein Arbeitskollege erzählt M. von der ausgeschriebenen Stelle im Marketing. Er ist der Überzeugung, dass das etwas für sie ist. Sie zögert zuerst, bewirbt sich dann aber doch. Kurz vor Beginn der Schnupperwoche bekommt sie fast kalte Füsse. «Ich hätte die Schnupperwoche fast abgesagt, weil es mir zu diesem Zeitpunkt psychisch nicht gut ging. Zu meinem grossen Glück habe ich nicht abgesagt.» Die Schnupperwoche verläuft für beide Seiten äusserst positiv. Das Marketingteam will M. unbedingt – es kommt zur Anstellung per Januar 2021. «Ich habe den Schritt ins Marketing als grosse Chance empfunden», entgegnet M. Sie sagt von sich, dass sie mittlerweile gelassener mit eigenen Problemen umgehen kann, da jeder bei der altra seine eigenen Herausforderungen hat. Im Marketing ist sie nun unter anderem für die Produktion der wöchentlichen Social-Media-Clips zuständig. Filmen, schneiden, bearbeiten, fotografieren – alles Tätigkeiten, die M. liegen und die ihr grosse Freude bereiten. War sie einst an der Grenze zur Untergewichtigkeit, geht es ihr heute deutlich besser. Sie isst mehr und hat dadurch auch mehr Energie. Psychisch ist sie ebenfalls stabiler geworden. Sie ist froh um die geregelte Tagesstruktur. «Ich bin glücklich im Marketing und sauge alles auf. Meine kreative Ader lebt wieder auf», strahlt M. Ihre Ausbildungen zur Onlineredakteurin und im «Bildnerischen Gestalten» helfen ihr bei der Umsetzung ihrer Aufgaben. Aktuell hat sie eine deutlich höhere Antriebskraft erlangt.
«Jeder ist wertvoll, egal wie er ist!»
Ihr grosses Hobby war einst das Reisen. Nach dem Vorfall, der sich 2013 ereignet hat, reist M. «nur» noch in der Schweiz und in Deutschland. In diesen beiden Ländern fühlt sie sich sicher. Ihre medizinische Diagnose wurde mittlerweile korrigiert: posttraumatische Belastungsstörung, nicht mehr Depression. Ein wenig wehmütig entgegnet sie: «Ich habe keine Kontakte mehr aus meinem alten Leben. Ich habe mich so verändert, bin einfach nicht mehr so wie im ‹ersten› Leben. Es fällt mir auch heute noch schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe Angst davor, essen zu gehen, will nicht allen meine Geschichte erzählen. Unbelastet neue Kontakte zu knüpfen und nicht auf meine Krankheit reduziert zu werden, ist eine grosse Herausforderung.» In der altra, so M., habe sie viel dazugelernt. «Jeder ist wertvoll, egal wie er ist!», so ihr markanter Leitsatz.
«Ich möchte selbst wieder aktiver werden und meine eigenen Projekte auf den Boden bringen.»
Und wie sehen ihre Zukunftswünsche aus? «Ich möchte selbst wieder aktiver werden und meine eigenen Projekte auf den Boden bringen, zum Beispiel in Form von Unterstützung beim Websitenaufbau oder als Onlineredakteurin. Das würde mir auch einen Nebenverdienst ermöglichen.» Da sie gerne auf Reisen ist, könne sie sich auch den Aufbau eines eigenen Reiseblogs für Schweizer Destinationen gut vorstellen, um damit eines Tages komplett selbstständig leben zu können. Ein weiterer grosser Herzenswunsch: ein eigener Hund. Denn frische Luft und Bewegung täten ihr gut. Und schliesslich gäbe es mit einem Hund keine Option mehr, nicht rausgehen zu müssen.
Frau M., wir danken Ihnen herzlich für Ihre Offenheit und freuen uns auf den weiteren Weg mit Ihnen! Für die Zukunft wünschen wir Ihnen nur das Beste.
Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation
Nicole Balzli, unsere Empfangsfachfrau an der Mühlenstrasse
Ylenia Pessoa bei der täglichen Arbeit in der Hauswirtschaft
Vielfältigkeit in der Computerstunde von Monika Forter
Monika Forter bietet als Dozentin seit Januar 2017 eine offene Computerstunde an. Wir haben sie gefragt, wie es zur Anstellung bei der altra kam und wie wir uns eine Lektion bei ihr vorstellen müssen.
Frau Forter, erzählen Sie uns bitte, wie es zu Ihrer Anstellung bei der altra kam?
Ich habe mich bei der altra als Assistenz für den Turnsport beworben. Da die Verantwortlichen bei der altra sehr aufmerksam sind, haben sie bemerkt, dass ich zum Zeitpunkt meiner Bewerbung gerade einen mehrmonatigen PC-Anwenderkurs bei compucollege absolviert hatte. Und so haben sie mich beim Vorstellungsgespräch gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, nebst der Anstellung als Assistenz für den Turnsport zusätzlich die offene PC-Stunde zu leiten. Ich habe spontan zugesagt.
Wie viel Erfahrung hatten Sie im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung vor Ihrem Stellenantritt bei der altra?
Ich habe früher eine Jugi-Gruppe geleitet, in der ich immer wieder Kontakt mit Kindern und Jugendlichen hatte, die motorische oder kognitive Herausforderungen mitbrachten. Zudem habe ich bei J+S einen Kurs besucht, bei dem es um Sport und Beeinträchtigungen ging. Da habe ich Begeisterung entwickelt, Menschen mit Beeinträchtigungen Sport und Sportarten näherzubringen. Ausserdem hat unser Sohn eine Autismus-Spektrum-Störung. Ich habe einen natürlichen Zugang zu Menschen, egal ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht.
Mit welcher Regelmässigkeit und in welchem Umfang findet die offene PC-Stunde statt?
Unser Angebot findet wöchentlich statt. Es sind jeweils zwei Lektionen à je 50 Minuten. An einer Lektion können maximal vier Personen teilnehmen, da wir an der Schule vier PC-Arbeitsplätze zur Verfügung haben.
Wie bereiten Sie sich auf die Lektionen vor? Welche Themen beinhalten sie?
Es ist nicht möglich und auch wenig sinnvoll, sich speziell auf die Lektionen vorzubereiten. Jede Person hat einen anderen Wissensstand, die Vorkenntnisse sind sehr individuell. Das Spektrum der Themen geht vom Erstellen von Menüplänen und Gestalten von Aushängen über die Wohnungssuche im Internet bis hin zu den klassischen Themen: dem Üben des Zehnfingersystems, dem Erstellen von PowerPoint-Präsentationen und dem Anwenden von Excel. Die Lektionen sind so individuell wie die Menschen, die an den Lektionen teilnehmen. Einzelne arbeiten an einem grösseren Projekt weitestgehend selbstständig, andere hingegen benötigen mehr Unterstützung und Input.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen Ihrer Tätigkeit?
Herauszufinden, welche Ideen sich in den Köpfen der Teilnehmenden tummeln. Durch das Ausprobieren verschiedener Aufgaben und Techniken finden wir gemeinsam heraus, welche Themen angegangen werden möchten und wer wo steht.
Was für Hilfsmittel setzen Sie bei der Wissensvermittlung ein?
Wir suchen gemeinsam nach Lösungsansätzen. Manchmal mit Hilfe von Google oder wir werfen einen Blick in unseren Arbeitsordner, der immer griffbereit ist. Dieser bietet umfassende Unterstützung in Form von Formeln und Anwendungshinweisen für die gängigen Office-Anwendungen. Für das Üben des Zehnfingersystems nutzen wir eine spezielle Software.
Über welche Erfahrungen in diesen fünf Jahren haben Sie sich besonders gefreut?
Als besonders wertvoll empfinde ich Rückmeldungen durch persönliches Feedback in Form von Aussagen, Gestik und Mimik von Kursteilnehmenden, wenn sie eine Herausforderung selbstständig meistern konnten. Die spürbare Freude über selbst erzielte Resultate ist unbezahlbar. Ich darf die Weiterentwicklung von Menschen im Umgang mit dem Computer mitgestalten und unterstützen. Das gibt mir sehr viel. Zudem bin ich beeindruckt, wie offen altra als Arbeitgeber*in für Neues ist. Der Weitblick und die gelebte Wertschätzung finde ich echt genial. Der Fokus liegt immer auf den Ressourcen und auf dem Positiven. Für mich sind dies ideale Rahmenbedingungen, um sich weiterzuentwickeln und den Kurs fortschrittlich zu gestalten.
Statements von Kursteilnehmenden
«Ich habe viel in Sachen Dokumentgestaltung und bei der Erstellung meines Lebenslaufs gelernt. Aktuell schaffe ich mir eine eigene Ordnerstruktur, um Fotos abzulegen.» (Samira, seit Herbst Teilnehmerin der offenen PC-Stunde).
«Die Gestaltung von speziellen Dokumenten wie zum Beispiel Einladungen, das Erstellen von Präsentationen – ich bin sehr froh um die Unterstützung am PC. Ich konnte schon einiges lernen und anschliessend selber umsetzen.» (Heike, seit zwei Jahren regelmässig in der PC-Stunde anzutreffen).
Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation
Monika Forter und Samira Mathys in der offenen PC-Stunde
Digitalisierung in der agogischen Arbeit
Tanja Holzer arbeitet seit März 2017 bei der altra als Gruppenleiterin im Bereich Lebensmittel. Seit August 2020 befindet sie sich in der zweijährigen Ausbildung zur Arbeitsagogin. Sie hat in den vergangenen zwölf Monaten elektronische Arbeitsanweisungen im Kontext ihres agogischen Arbeitsalltags initialisiert.
Tanja, wie ist es zu der Idee gekommen, Arbeitsanweisungen zu digitalisieren?
Die Idee der Kombination von Digitalisierung und Agogik hatte ich bereits vor meiner Ausbildung zur Arbeitsagogin. Mir ist es wichtig, dass wir als Institution nicht als verstaubt und konservativ wahrgenommen werden. Wir sind mehr als eine Behindertenwerkstatt. Projektarbeiten gehören zur Ausbildung dazu und ich wollte ein Thema in Angriff nehmen, das mir als Gruppenleiterin, meinem Team und altra etwas bringt. Also keine Projektarbeit, die bloss auf Papier existiert, sondern ein Thema, das im Arbeitsalltag umsetzbar ist. Mein Ziel ist es, Hürden abzubauen und unser Unternehmen modern zu halten.
Wie haben deine Vorgesetzten auf deine Idee reagiert?
Die Reaktionen waren sehr positiv und ich habe alle involvierten Personen als absolut offen für die mögliche Umsetzung erlebt. Die materielle Investition ist rasch und grosszügig unterstützt worden. Doch es war ja nicht nur das Tablet, das zur Umsetzung der Idee benötigt wurde.
Was für weitere Ressourcen wurden benötigt?
Für die Umsetzung von digitalen Arbeitsanweisungen ist vor allem ausreichend Zeit notwendig. So etwas setzt man in einem Team nicht von heute auf morgen um. Diese Zeit wurde uns als Team gegeben, was wir sehr geschätzt haben.
Welche Benefits hast du dir für dein Team gewünscht?
Besonders ausgeprägt war der Wunsch, die Selbstständigkeit des Teams zu fördern. Eine Lernplattform, bei der jeder einzelne Arbeitsschritt immer wieder angeschaut werden kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Themen besser lernbar sind, wenn Ohren und Augen angesprochen werden, Bilder den gesprochenen Text unterstützen und Untertitel das Ganze perfekt abrunden. Ich wollte mit diesem Projekt dazu beitragen, dass unsere Teammitglieder digitale Herausforderungen besser meistern können.
Wie sahen die Arbeitsanweisungen vor der Digitalisierung aus?
Wir haben schriftliche Arbeitsanweisungen erstellt. Kurze Sätze, möglichst für alle verständlich. Dazu einige Fotos, die den jeweiligen Arbeitsschritt bildlich darstellen und den Text bestätigen.
Wie bist du dabei vorgegangen? Hast du dein Team gefragt, wer das Thema angehen möchte?
Ich habe zwei Teammitglieder einzeln angefragt. Beide hatten in ihrem Jahresgespräch geäussert, dass sie gerne neue und speziellere Aufgaben übernehmen möchten.
Welchen Rahmen hast du für die Umsetzung von digitalen Anweisungen vorgegeben?
digitalen Anweisungen vorgegeben? Ich habe die Aufgabe als Projektarbeit an die beiden Mitarbeitenden übergeben. Die geplante Projektdauer betrug drei Monate. Es kamen immer wieder neue Aufgaben dazu.
Wie können wir uns die einzelnen Schritte des Projekts vorstellen?
Zuerst ging es darum, alle Arbeitsschritte und die technischen Möglichkeiten des Tablets kennenzulernen. Zu Beginn wurden Fotos von arbeitenden Händen der Mitarbeitenden gemacht, die im Team Lebensmittel arbeiten. Ziel dieser Vorgehensweise: Lust auf das Medium Tablet wecken. Von Woche zu Woche wurden die Aufgaben schwieriger. Es wurde gefilmt, geschnitten, untertitelt. Nach drei Monaten herausfordernder Arbeit mit vielen Vorbereitungen, Sitzungen und Schulungen sind die Arbeitsanweisungen fertiggestellt worden.
Rückblickend: Welches Hilfsmittel hat dich dabei am besten unterstützt?
Das war das Lernjournal, das wir von Anfang an geführt haben. Wir hatten so die Sicherheit, das Vorgehen bei jedem Arbeitsschritt immer wieder nachschlagen zu können. Auch für neu eintretende Mitarbeitende war dies extrem wertvoll.
Was hat sich durch das Projekt in deinem Team verändert?
Heute ist der Umgang mit dem Tablet völlig entspannt. Digitale Arbeitsanweisungen sind ein wichtiges Hilfsmittel innerhalb des Produktionsprozesses und fester Bestandteil der täglichen Arbeit geworden. Die Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder werden ideal eingesetzt. Wenn jemand eine prägnante Stimme hat, nutzt die Person diese als Sprecher*in. Andere können super schneiden, wieder andere Personen sind Profis im Untertiteln von Videos geworden. Und dann gibt es noch Spezialist*innen, welche die Tonspur am richtigen Ort einfügen.
Wie ist es dir und deinem Team gelungen, das Wissen weiterzugeben?
Alle haben ihre Fähigkeiten weitervermittelt, jedoch nur an Personen, die zu dieser Kompetenz mehr wissen und lernen wollten. Jeder kann sich bei den Expert*innen melden und von ihnen lernen. Wir haben den Weg «Kennenlernen – Lernen – Beherrschen – Wissen weitergeben» gewählt.
Welche Key-Learnings nimmst du aus diesem Projekt mit?
Wenn wir Menschen ausprobieren lassen, ihnen Raum und Zeit für Entwicklungen geben, kommen unbekannte Ressourcen zum Vorschein. Viele trauen sich von sich aus nicht, Sachen auszuprobieren. Experimentieren trägt dazu bei, sich besser auf Veränderungen einlassen zu können. Einmal mehr ist mir klar geworden, welch hohen Berufsstolz unsere Mitarbeitenden haben. Die Identifikation mit den produzierten Produkten ist enorm hoch.
Du arbeitest nun seit fünf Jahren bei der altra. Ich spüre dein inneres Feuer. Was ist es, was dich an deiner Arbeit so fasziniert?
Ich habe den Beruf gefunden, den ich gesucht habe. Ich habe mir eine produktive Tätigkeit gewünscht bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen und ich abends zufrieden nach Hause komme.
Was findest du besonders bei der altra als Arbeitgeber*in?
Es sind die grossen Freiräume, die mir zur Verfügung stehen. Ich kann jederzeit kreative Ideen einbringen und diese zumeist auch umsetzen. Das finde ich bemerkenswert. Ebenso besonders finde ich die grosse bereichsübergreifende Hilfsbereitschaft. Wenn jemand ein Thema hat, nimmt man sich Zeit. Diese Haltung spüre ich im gesamten Betrieb, angefangen beim Geschäftsführer bis hin zu meinen Vorgesetzten. Ich bin in diesem Betrieb nicht einfach eine Nummer, sondern Tanja.
Und wie empfanden die beiden Teammitglieder die Idee digitaler Arbeitsanweisungen?
«Ich musste erst einmal eine Nacht darüber schlafen», so Jöri Hauser. «Da ich mich für Fotografie und Film interessiere, habe ich zugesagt. Obwohl es eine grosse und neue Aufgabe war.» «Ich fand es interessant, was dahintersteckt, und wollte mehr wissen», so Tabea Pletscher. Am Anfang stand das Experimentieren. Schnell wurde klar, dass mit dem Tablet auch andere Dinge als nur Fotografieren, Filmen und Schneiden möglich sind. «Wir haben zum Beispiel unsere interne Znünibestellung des Teams digital platziert. Das hat unsere beiden Gruppenleiter*innen entlastet und Spass gemacht», so Pletscher und Hauser. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist das gemeinsame Anschauen von Fit-Ziit-Clips – täglich investiert das Team Zeit in seine eigene Gesundheit und macht Turnübungen nach, die auf dem Tablet vorgezeigt werden.
Interview geführt von Sven Stückmann, Leiter Marketing, Verkauf & Kommunikation
Tanja Holzer, Gruppenleiterin Lebensmittel
Jöri Hauser und Tabea Pletscher, Mitarbeitende Team Lebensmittel
Mario Dal Maso bespricht einen Auftrag mit AVOR-Gruppenleiter Florian Güntert
Jahresrechnung 2021
1. Bilanz per 31. Dezember 2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Passiven |
|
19 536 511 |
20 941 608 |
Flüssige Mittel |
9 |
5 615 333 |
4 524 231 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
10 |
1 500 839 |
1 913 613 |
Übrige Forderungen |
|
88 591 |
85 091 |
Vorräte |
|
1 449 000 |
1 222 200 |
Aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge |
11 |
619 136 |
2 345 093 |
Aktive Rechnungsabgrenzungen |
12 |
224 619 |
162 694 |
Umlaufvermögen |
|
9 497 517 |
10 252 922 |
Grundstücke |
7 / 13 / 20 |
275 250 |
275 250 |
Immobile Sachanlagen |
7 / 13 / 20 |
8 199 589 |
8 880 562 |
Immobile Sachanlagen im Bau |
7 / 13 |
0 |
0 |
Mobile Sachanlagen |
7 / 13 |
1 564 155 |
1 532 874 |
Anlagevermögen |
7 / 13 / 20 |
10 038 994 |
10 688 686 |
Aktiven |
|
19 536 511 |
20 941 608 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
16 |
1 136 415 |
955 110 |
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten |
|
252 426 |
400 904 |
Passive Abgrenzung Baubeiträge |
|
0 |
66 526 |
Passive Rechnungsabgrenzungen |
14 |
484 467 |
605 543 |
Rückstellungen |
6 / 15 |
0 |
0 |
Kurzfristiges Fremdkapital |
|
1 873 308 |
2 028 082 |
Darlehensschulden |
19 |
200 000 |
200 000 |
Hypotheken |
19 |
7 505 000 |
8 683 000 |
Langfristiges Fremdkapital |
19 |
7 705 000 |
8 883 000 |
Fremdkapital |
|
9 578 308 |
10 911 082 |
Fonds zweckgebunden |
|
519 779 |
549 163 |
Schwankungsfonds Sozialamt |
|
1 649 671 |
1 295 792 |
Schwankungsfonds IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen |
|
0 |
–458 900 |
Fondskapital |
5. Fondsrechnung |
2 169 450 |
1 386 055 |
Fremdkapital inkl. Fondskapital |
|
11 747 758 |
12 297 138 |
Organisationskapital |
|
|
|
Stiftungsvermögen |
|
7 322 772 |
7 395 221 |
Jahresgewinn (+) / Jahresverlust (–) |
|
–871 375 |
–72 449 |
Gebundenes Kapital für Klienten |
|
1 337 356 |
1 321 698 |
Organisationskapital |
4. Kapitalspiegel |
7 788 753 |
8 644 470 |
2. Betriebsrechnung 1.1.–31.12.2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Jahresergebnis nach Veränderung Organisationskapital |
|
0 |
0 |
Ertrag |
|
|
|
Erhaltene Zuwendungen |
27 |
19 945 |
71 657 |
davon zweckgebundene Investitionen |
|
0 |
20 000 |
davon zweckgebunden |
|
1 489 |
36 500 |
davon frei |
|
18 456 |
15 157 |
Beiträge Kantone |
1 |
9 333 979 |
9 995 962 |
Erträge Wohnen |
2 |
2 136 226 |
1 930 190 |
Erträge Ausbildung und Integration |
3 |
2 943 516 |
3 334 380 |
Erträge aus Dienstleistungen, Handel, Produktion |
|
11 047 136 |
10 384 230 |
Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte |
4 |
753 524 |
746 118 |
Erträge intern und aus Nebenbetrieben |
|
1 762 554 |
2 008 539 |
Mietertrag |
|
49 438 |
66 952 |
Ertrag aus Dienstleistungen, Handel und Produktion |
|
18 692 392 |
18 470 409 |
Betriebsertrag |
|
28 046 316 |
28 538 028 |
Aufwand |
|
|
|
Personalaufwand |
5 / 17 / 22 |
–15 522 291 |
–16 240 198 |
Sachaufwand |
6 / 15 / 25 |
–11 285 974 |
–10 571 496 |
Abschreibungen |
7 / 13 / 20 |
–1 182 697 |
–1 151 358 |
Betriebsaufwand |
|
–27 990 961 |
–27 963 052 |
Betriebsergebnis |
|
55 355 |
574 977 |
Finanzertrag |
|
28 |
1028 |
Finanzaufwand |
8 |
–127 706 |
–139 915 |
Total Finanzerfolg |
|
–127 677 |
–138 887 |
Jahresergebnis ohne Fondsergebnis und Transfers |
|
–72 323 |
436 090 |
Transfers ins Anlagevermögen |
13 |
0 |
–140 096 |
Veränderung zweckgebundenes Fondskapital |
5. Fondsrechnung |
–783 395 |
–463 318 |
Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital |
|
–855 718 |
–167 325 |
Veränderung gebundenes Kapital |
4. Kapitalspiegel |
–15 658 |
94 875 |
Zuweisung an Organisationskapital |
4. Kapitalspiegel |
871 375 |
72 449 |
3. Geldfluss-Rechnung 1.1.–31.12.2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Veränderung Flüssige Mittel |
|
1 091 101 |
–724 452 |
Jahresgewinn (+) /Jahresverlust (–) vor Fondsergebnis |
|
–72 323 |
436 090 |
+ Abschreibungen/Wertbeeinträchtigung auf Immobilen Sachanlagen |
7 / 13 |
737 770 |
740 468 |
+ Abschreibungen/Wertbeeinträchtigung auf Mobilen Sachanlagen |
7 / 13 |
444 927 |
410 891 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren IV Ausbildungsbeiträge |
|
58 677 |
187 228 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren Wohnheime |
|
140 827 |
14 284 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Forderungen Debitoren allgemein |
|
213 270 |
–32 690 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Übrige Forderungen |
|
–3 501 |
7 089 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Vorräte |
|
–226 800 |
–25 400 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Aktive Abgrenzung Betriebsbeitrag |
|
1 725 957 |
–1 576 640 |
Zunahme (–) / Abnahme (+) Aktive Rechnungsabgrenzung |
|
–61 925 |
146 035 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung |
|
181 305 |
–358 059 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten |
|
–148 478 |
–234 787 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Passive Abgrenzung Baubeiträge Kanton |
|
–66 526 |
52 070 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Rückstellungen |
15 |
0 |
–194 055 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Passive Rechnungsabgrenzung |
|
–121 076 |
443 450 |
Geldfluss aus Betriebstätigkeit |
|
2 802 106 |
15 972 |
Investitionen in Immobile Sachanlagen |
13 |
–60 723 |
–35 589 |
Investitionen in Mobile Sachanlagen |
13 |
–538 808 |
–690 538 |
Desinvestition in Mobile Sachanlagen |
13 |
0 |
2 772 |
Geldfluss aus Investitionstätigkeit |
|
–599 531 |
–723 355 |
Subventionen/Spenden Immobile Sachanlagen |
|
3 926 |
10 530 |
Subventionen/Spenden Mobile Sachanlagen |
|
62 600 |
37 400 |
Zunahme (+) / Abnahme (–) Hypotheken |
19 |
–1 178 000 |
–65 000 |
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit |
|
–1 111 474 |
–17 070 |
Veränderung Flüssige Mittel Zunahme (+) / Abnahme (–) |
|
1 091 101 |
–724 452 |
Liquiditätsnachweis |
|
|
|
Bestand Flüssige Mittel am 1.1. |
9 |
4 524 231 |
5 248 684 |
Bestand Flüssige Mittel am 31.12. |
9 |
5 615 333 |
4 524 231 |
4. Kapitalspiegel
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Dem Stiftungsvermögen wird jeweils das Jahresergebnis zugewiesen.
Gebundenes Kapital für Klienten
Die Mittel sind vom Stiftungsrat bestimmt für Projekte zur Förderung und Unterstützung der Mitarbeiter*innen in den Tagesstrukturen, der Bewohner*innen der Wohnheime sowie der Lernenden.
5. Fondsrechnung
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Unterstützungsfonds und Förderfonds
Die Fonds «Unterstützung» und «Förderfonds» werden mit den zweckgebundenen Spendenerträgen der Förderer gespiesen, und die Mittel werden für die themenspezifischen Zwecke, für die sie gesammelt wurden, eingesetzt.
Schwankungsfonds Tagesstrukturen
Der Schwankungsfonds kann pro Bereich bis zu einer vom Kanton bestimmten Grenze geäufnet werden. Grundlage dazu bilden die «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung».
Schwankungsfonds Wohnen Erwachsene
Der Schwankungsfonds kann pro Bereich bis zu einer vom Kanton bestimmten Grenze geäufnet werden. Grundlage dazu bilden die «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung». In den Jahren 2022 und 2023 wird die Sanierung der Wohnliegenschaft Neustadt durchgeführt. Dadurch sind Einbussen im Bereich «Wohnen Erwachsene» durch Verlagerungen und vorübergehende Platzreduktionen zu erwarten. Grundsätzlich sind diese über den gesetzlich vorgeschriebenen Schwankungsfonds auszugleichen, dessen Vorgaben beibehalten werden. Zu diesem Zweck wird ein das vorgegebene Fonds-Maximum übersteigender Betrag in den Rechnungsjahren 2021 und 2022 vom Kanton Schaffhausen nicht abgeschöpft. Die Stiftung altra schaffhausen wurde ermächtigt, den das vorgeschriebene Fonds-Maximum übersteigenden Betrag in den Jahren 2022 bis 2023 fondsgerecht zu verwenden (Einbussen durch Verlagerungen und vorübergehende Platzreduktion). Alle übrigen Vorgaben betreffend Schwankungsfonds inklusive grundsätzlich das Maximum bleiben bestehen.
Schwankungsfonds IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen
Mit Schreiben vom 1. Juni 2021 wurde der Stiftung altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit keine zusätzlichen Forderungen gegenüber der IV begründet. Damit muss das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden. Die Auflösung des Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» erfolgte zu Lasten des Organisationskapitals.
6. Anhang zur Jahresrechnung 2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Die altra schaffhausen wurde am 15. September 1976 als Stiftung unter dem Namen «Eingliederungsstätte Schaffhausen» gegründet. Der Zweck der Stiftung ist die Errichtung und den Betrieb von Institutionen zur Ausbildung, Eingliederung, Dauerbeschäftigung und Betreuung von Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Region, insbesondere aus dem Kanton Schaffhausen.
6.1 Grundsätze der Rechnungslegung
Die Jahresrechnung 2021 der Stiftung altra schaffhausen wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Stiftung für Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER 21) erstellt und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (True & Fair View). Die Jahresrechnung der Stiftung altra schaffhausen entspricht ebenso dem schweizerischen Gesetz und den kantonalen «Richtlinien zur Rechnungslegung und zur Kostenrechnung von Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung»
Grundsätzlich werden alle Bilanzpositionen zum Nominalwert bewertet. Fremdwährungspositionen werden zum Devisenkurs per Bilanzstichtag bewertet. Überfällige Forderungen von mindestens 180 Tagen werden mit 50% wertberichtigt. Einzelwertberichtigungen werden bei Bedarf vorgenommen. Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand werden gemäss Vereinbarung mit dem Kanton Schaffhausen nicht wertberichtigt.
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten bewertet oder zum Marktwert, wenn dieser tiefer ist. Zur Bewirtschaftung des Vorrates wurde per 31. Dezember 2021 eine Reichweitenanalyse durchgeführt. Dies mit folgenden Richtwerten:
Von mehr als 10 Jahren |
<0.1 |
90% |
Bis und mit 1 Jahr |
>1 |
0% |
Von mehr als 1 Jahr bis und mit 2 Jahren |
<1 bis >0.5 |
25% |
Von mehr als 2 Jahren bis und mit 5 Jahren |
<0.5 bis >0.2 |
50% |
Von mehr als 5 Jahren bis und mit 10 Jahren |
<0.2 bis >0.1 |
70% |
Sachanlagen werden linear über die Nutzungsdauer des Anlagegutes abgeschrieben. Die Aktivierungsgrenzen sowie die maximalen Abschreibungssätze sind gemäss den unter Ziffer 6.1 erwähnten Richtlinien wie folgt:
|
Immobile Sachanlagen |
CHF 50 000 |
|
Restliche Güter |
CHF 3 000 |
|
Gebäude |
4.0% |
|
Land |
0.0% |
|
EDV |
33.3% |
|
Restliche Mobilien |
20.0% |
Anlagen im Bau werden erst nach Abschluss und Inbetriebnahme gemäss oben aufgeführten Abschreibungssätzen abgeschrieben.
6.3 Weitere Anmerkungen
6.3.1 Anmerkungen zur Betriebsrechnung
Total Finanzaufwand |
–127 706 |
–139 915 |
Anmerkung 1: Beiträge Kantone |
|
|
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2021 |
7 790 525 |
0 |
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2020 |
0 |
7 938 694 |
Abgeltung coronabedingte Mehrkosten Trägerkanton Schaffhausen 2020 |
0 |
750 774 |
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen 2019 |
0 |
18 242 |
Betriebsbeiträge andere Kantone 2021 |
1 527 924 |
0 |
Betriebsbeiträge andere Kantone 2020 |
0 |
1 265 576 |
Ökobeitrag Kanton Schaffhausen |
15 530 |
22 677 |
Total Beiträge Kantone |
9 333 979 |
9 995 962 |
Anmerkung 2: Erträge Wohnen |
|
|
Erträge aus Leistungsabgeltung Pension innerkantonal |
1 747 970 |
1 653 418 |
Erträge aus Leistungsabgeltung Pension ausserkantonal |
388 256 |
276 772 |
Total Beiträge Kantone |
2 136 226 |
1 930 190 |
Anmerkung 3: Erträge Ausbildung und Integration |
|
|
Ausbildungsleistung/Abklärungen der IV/NIV |
2 052 338 |
2 273 445 |
Leistung Integrationsmassnahmen |
485 687 |
616 750 |
Leistung Kostgelder der IV/NIV |
299 232 |
336 647 |
Coaching extern |
87 402 |
90 758 |
Interne Berufsschule |
18 857 |
16 780 |
Total Erträge Ausbildung und Integration |
2 943 516 |
3 334 380 |
Anmerkung 4: Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte |
|
|
Erträge Cafeteria/Restaurant |
155 971 |
162 591 |
Übrige Leistungen Klinikpatient*innen/Asylsuchende |
374 400 |
374 400 |
Übrige Leistungen Stadt SH/SPT |
156 957 |
172 233 |
Erträge aus übrigen Dienstleistungen |
66 196 |
36 893 |
Total Erträge übrige Dienstleistungen an Personal/Dritte |
753 524 |
746 118 |
Anmerkung 5: Personalaufwand |
|
|
Personalaufwand Personal |
–13 294 260 |
–13 870 696 |
Personalaufwand Betreute |
–1 678 910 |
–1 753 000 |
Personalaufwand Lernende |
–39 253 |
–41 705 |
Personalnebenaufwand |
–390 338 |
–367 766 |
Honorare für Leistungen Dritter |
–119 530 |
–207 032 |
Total Personalaufwand |
–15 522 291 |
–16 240 198 |
Anmerkung 6: Sachaufwand |
|
|
Material- und Werkzeugaufwand, Fremdleistung |
–5 339 806 |
–4 474 229 |
Medizinischer Bedarf |
–7 282 |
–6 687 |
Lebensmittel und Getränke |
–556 611 |
–506 968 |
Haushalt |
–700 267 |
–731 759 |
Unterhalt/Reparatur Anlagevermögen |
–1 254 614 |
–1 344 022 |
Miet- und Pachtzinsen |
–813 241 |
–778 542 |
Energie, Wasser, Entsorgung |
–562 071 |
–531 322 |
Büro und Verwaltung |
–588 217 |
–510 740 |
Schulung, Ausbildung, Freizeit, altra-intern |
–583 074 |
–886 333 |
Restrukturierungskosten * |
0 |
190 802 |
Übriger Sachaufwand, interne Verrechnungen |
–880 791 |
–991 696 |
Total Sachaufwand |
–11 285 974 |
–10 571 496 |
* Auflösung der nicht mehr benötigten Rückstellung für Kosten im Zusammenhang mit dem Umzug ins SIG Areal, vor allem Rückbaukosten, Mieten während der Rückbauphase und Umzugskosten im Jahr 2019. Siehe auch Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel. |
|
–991 696 |
Anmerkung 7: Abschreibungen |
|
|
Ordentliche Abschreibung |
–1 182 697 |
–1 151 358 |
Total Abschreibungen |
–1 182 697 |
–1 151 358 |
Siehe auch Anmerkung 13: Anlagenvermögen und Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel. |
|
|
Anmerkung 8: Finanzaufwand |
|
|
Kapitalzinsen |
–1 069 |
–1 044 |
Bank-PC-Spesen |
–10 028 |
–9 618 |
Hypothekarzinsen |
–116 609 |
–129 252 |
6.3.2 Anmerkungen zur Bilanz
Total aktive Rechnungsabgrenzungen |
224 619 |
162 694 |
Anmerkung 9: Flüssige Mittel |
|
|
Kassen |
43 281 |
29 118 |
Postcheckguthaben |
287 675 |
99 742 |
Banken |
5 284 376 |
4 395 371 |
Total Flüssige Mittel |
5 615 333 |
4 524 231 |
Anmerkung 10: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
|
Debitoren IV Ausbildungsbeiträge |
580 330 |
639 007 |
Debitoren Wohnheime |
66 839 |
207 666 |
Debitoren allgemein inklusive Delkredere |
853 670 |
1 066 940 |
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
1 500 839 |
1 913 613 |
Anmerkung 11: Aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge |
|
|
Betriebsbeiträge Trägerkanton Schaffhausen |
237 977 |
1 258 419 |
Abgeltung coronabedingte Mehrkosten Trägerkanton Schaffhausen 2020 |
0 |
750 774 |
Betriebsbeiträge Ausserkantonale |
381 159 |
335 900 |
Total aktive Rechnungsabgrenzungen Betriebsbeiträge |
619 136 |
2 345 093 |
Die Abgrenzung des Betriebsbeitrages des Kantons Schaffhausen ergibt sich aus den berechneten Betriebsbeiträgen Kanton Schaffhausen abzüglich der bereits erhaltenen Akontozahlungen und unter Berücksichtigung einer allfälligen Beitragskürzung infolge Erreichen der Schwankungsfondsobergrenzen.
Die definitiven Beiträge für das Berichtsjahr werden erst im Folgejahr ermittelt. Dazu müssen im 1. Semester des Folgejahres entsprechende Anträge an die Kantone gestellt werden, die dann im 2. Semester des Folgejahres definitiv abgerechnet werden. Die Anträge erfolgen nach dem aktuellen Wissensstand und können von den Kantonen gekürzt oder erhöht werden. Die Schlusszahlungen der Kantone können demzufolge von den abgegrenzten Beiträgen abweichen. |
|
|
Anmerkung 12: Aktive Rechnungsabgrenzungen |
|
|
Aktive Rechnungsabgrenzung |
224 619 |
162 694 |
Anmerkung 13: Anlagenvermögen (in CHF)
Anschaffungskosten |
Stand 1.1.2020 |
275 250 |
27 321 692 |
– |
8 661 589 |
36 258 531 |
Zugänge |
– |
35 589 |
– |
690 538 |
726 127 |
Abgänge |
– |
– |
– |
–380 489 |
–380 489 |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2020 |
275 250 |
27 357 280 |
– |
8 971 639 |
36 604 169 |
Kumulierte Abschreibungen |
Stand 1.1.2020 |
– |
–8 722 779 |
– |
–5 123 579 |
–13 846 359 |
Zugänge |
– |
–740 468 |
– |
–410 891 |
–1 151 358 |
Abgänge |
– |
– |
– |
298 430 |
298 430 |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2020 |
– |
–9 463 246 |
– |
–5 236 040 |
–14 699 287 |
Kumulierte Subventionen |
Stand 1.1.2020 |
– |
–5 758 358 |
– |
–1 559 520 |
–7 317 878 |
Zugänge |
– |
–10 530 |
– |
–37 400 |
–47 930 |
Abgänge |
– |
– |
– |
79 287 |
79 287 |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2020 |
– |
–5 768 888 |
– |
–1 517 633 |
–7 286 521 |
Kumulierte Spenden |
Stand 1.1.2020 |
– |
–3 244 584 |
– |
–544 996 |
–3 789 579 |
Zugänge 1) |
– |
– |
– |
–140 096 |
–140 096 |
Abgänge |
– |
– |
– |
– |
– |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2020 |
– |
–3 244 584 |
– |
–685 092 |
–3 929 676 |
Anschaffungskosten |
Stand 1.1.2021 |
275 250 |
27 357 280 |
– |
8 971 639 |
36 604 169 |
Zugänge |
– |
56 797 |
3 926 |
538 808 |
599 531 |
Abgänge |
– |
– |
– |
–479 560 |
–479 560 |
Umbuchungen |
– |
3 926 |
–3 926 |
– |
– |
Stand 31.12.2021 |
275 250 |
27 418 003 |
– |
9 030 886 |
36 724 140 |
Kumulierte Abschreibungen |
Stand 1.1.2021 |
– |
–9 463 246 |
– |
–5 236 040 |
–14 699 287 |
Zugänge |
– |
–737 770 |
– |
–444 927 |
–1 182 697 |
Abgänge |
– |
– |
– |
363 405 |
363 405 |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2021 |
– |
–10 201 017 |
– |
–5 317 562 |
–15 518 580 |
Kumulierte Subventionen |
Stand 1.1.2021 |
– |
–5 768 888 |
– |
–1 517 633 |
–7 286 521 |
Zugänge |
– |
–3 926 |
– |
–62 600 |
–66 526 |
Abgänge |
– |
– |
– |
116 156 |
116 156 |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2021 |
– |
–5 772 814 |
– |
–1 464 077 |
–7 236 891 |
Kumulierte Spenden |
Stand 1.1.2021 |
– |
–3 244 584 |
– |
–685 092 |
–3 929 676 |
Zugänge 1) |
– |
– |
– |
– |
– |
Abgänge |
– |
– |
– |
– |
– |
Umbuchungen |
– |
– |
– |
– |
– |
Stand 31.12.2021 |
– |
–3 244 584 |
– |
–685 092 |
–3 929 676 |
Pro Memoria |
Neubewertung per 1.1.2009 |
– |
1 664 040 |
– |
182 864 |
1 846 905 |
In Vorjahren abgeschrieben |
– |
–987 403 |
– |
–182 864 |
–1 170 267 |
Im Berichtsjahr abgeschrieben |
– |
–77 280 |
– |
– |
–77 280 |
Kommentar zum Sachanlagenspiegel
1) Transfer ins Anlagevermögen – Die Transfers ins Anlagevermögen ergeben sich aus der Verwendung von Mitteln aus dem Fondsvermögen und dem gebundenen Kapital, die dem Anlagevermögen als Spenden zugewiesen werden und im Anlagevermögen als Zugang Spenden ausgewiesen werden.
Total aktive Rechnungsabgrenzungen |
0 |
–140 096 |
Mittel aus Fonds zweckgebundene Investitionen |
0 |
–39 230 |
Mittel aus gebundenem Kapital |
0 |
–100 866 |
Bis 31. Dezember 2020 wurden für Restrukturierungskosten TCHF 507 aufgewendet;
TCHF 191 wurden nicht benötigt. Die Rückstellung wurde im Jahr 2020 erfolgswirksam aufgelöst. |
|
|
Anmerkung 14: Passive Rechnungsabgrenzungen |
|
|
Ferien-/Überzeitguthaben Personal und Mitarbeiter*innen |
357 000 |
388 000 |
Pro City Gutscheine |
17 832 |
16 639 |
Rückzahlung Investitionsbeiträge Kantone |
31 555 |
35 394 |
Revision |
27 600 |
27 000 |
Strom/Wasser/Erdgas/Fernwärme/Menübezüge |
7 108 |
43 233 |
Diverses |
43 373 |
95 277 |
Total passive Rechnungsabgrenzungen |
484 467 |
605 543 |
Anmerkung 15: Rückstellungsspiegel |
|
|
Bestand 1.1. |
0 |
194 055 |
Bildung |
0 |
0 |
Verwendung |
0 |
–3 253 |
Auflösung |
0 |
–190 802 |
Bestand 31.12. |
0 |
0 |
6.3.3 Weitere Anmerkungen
Davon amortisierbar innert 12 Monaten |
78 000 |
78 000 |
Anmerkung 16: Verbindlichkeiten gegenüber von Vorsorgeeinrichtungen |
|
|
Offene Prämienrechnung Dezember |
200 098 |
200 165 |
Total Verbindlichkeiten gegenüber von Vorsorgeeinrichtungen |
200 098 |
200 165 |
Anmerkung 17: Vorsorgeeinrichtung/-aufwand |
|
|
Das Personal der altra schaffhausen ist bei der Kantonalen Pensionskasse Schaffhausen gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Tod und Invalidität versichert. Diese Kasse ist nach dem Beitragsprimat ausgestattet. |
|
|
Deckungsgrad per 30.9. |
113% |
109% |
Aufwand Pensionskasse Arbeitgeberbeitrag inkl. Indexzulagen |
1 397 496 |
1 403 495 |
Anmerkung 18: Nicht bilanzierte Verbindlichkeiten |
|
|
Restbetrag der Verbindlichkeiten aus langfristigen Mietverträgen |
|
|
Mietverträge mit Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren |
811 133 |
631 219 |
Mietverträge mit Restlaufzeit >5 Jahre |
8 847 839 |
9 353 172 |
Total Restbetrag der Verbindlickeiten aus langfristigen Mietverträgen |
9 658 972 |
9 984 391 |
Restbetrag der bis zum Vertragsende bzw. zum Ablauf der Kündigungsfrist geschuldeten Zahlungen aus Mietverträgen. |
|
|
Anmerkung 19: Übrige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten nach Restlaufzeit |
|
|
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit bis 1 Jahr
(variabel oder mit kurzfristigem Charakter) |
2 600 000 |
3 300 000 |
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre |
3 705 000 |
3 939 000 |
Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit über 5 Jahre |
1 400 000 |
1 644 000 |
Total übrige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten nach Restlaufzeit |
7 705 000 |
8 883 000 |
Davon Hypothekar-Darlehen
Administrativer Aufwand fällt in den Bereichen Stiftungsrat, Geschäftsleitung mit den Fachbereichen Personal und Qualitätsmanagement sowie den Servicecentern Finanzen, Informatik und Marketing/Verkauf/Kommunikation an. Fundraisingaufwand fällt keiner an, da die altra schaffhausen keinen aktiven Aufwand zur Generierung von Spenden und/oder Legaten betreibt. Die Zahlen wurden aus der Kostenstellenrechnung ermittelt. |
|
|
Anmerkung 20: Zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verpfändete Aktiven |
|
|
Immobilien |
7 000 958 |
7 634 665 |
Besicherter Kreditrahmen |
10 210 000 |
10 188 000 |
Beanspruchung des besicherten Kreditrahmens |
7 705 000 |
8 883 000 |
Schuldbriefe (Nominalwert) |
10 554 000 |
10 661 000 |
Grundpfandverschreibung (Nominalwert) |
39 000 |
39 000 |
Anmerkung 21: Ereignisse nach Bilanzstichtag |
|
|
Es sind keine wesentlichen Ereignisse aufgetreten, welche die Jahresrechnung 2021 beeinflussen könnten. Die Jahresrechnung wurde vom Stiftungsrat an der Sitzung vom 7. April 2022 genehmigt. |
|
|
Anmerkung 22: Entschädigungen an leitende Organe |
2021 |
2020 |
Dem Stiftungsrat wurden wie im Vorjahr keine Entschädigung ausbezahlt |
0 |
0 |
Gesamte Bruttolohnsumme der Geschäftsleitung |
902 098 |
917 716 |
Den Geschäftsleitungsmitgliedern werden markt- sowie lokalübliche Saläre bezahlt. Es werden keine Bonuszahlungen getätigt. |
|
|
Anmerkung 23: Unentgeltliche Leistungen |
|
|
Im Angebot altra & insieme konnten die neun Betreuer*innen aufgrund der Coronapandemie keine Stunden leisten. |
|
|
Anmerkung 24: Vollzeitstellen |
|
|
Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr bei 123.47,
im Vorjahr bei 125.52. |
|
|
Anmerkung 25: Honorar der Revisionsstelle |
|
|
Revisionsdienstleistungen bezahlt |
23 648 |
25 316 |
Total Honorar der Revisionsstelle |
23 648 |
25 316 |
Die Revision wird durch die Firma Mäder + Baumgartner Treuhand AG, Schwanenfelsstrasse 10a, 8212 Neuhausen am Rheinfall, durchgeführt. |
|
|
Anmerkung 26: Risikobeurteilung |
|
|
Ausgehend von einer periodisch durchgeführten systematischen Risikoidentifikation werden die für die Stiftung wesentlichen Risiken auf ihre Eintretenswahrscheinlichkeit und deren finanziellen Auswirkungen bewertet. Mit entsprechenden, vom Stiftungsrat beschlossenen Massnahmen werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt. Die selbst getragenen Risiken werden konsequent überwacht. Die letzte Risikobeurteilung durch den Stiftungsrat wurde am 25.11.2021 vorgenommen. Aufgrund dieser Risikobeurteilung sind keine besonderen Rückstellungen und Wertberichtigungen in der vorliegenden Jahresrechnung erforderlich. |
|
|
Anmerkung 27: Administrativer, Fundraising- und Allg. Werbeaufwand |
|
|
Personalaufwand |
2 332 642 |
2 385 022 |
Sachaufwand |
724 527 |
603 536 |
Abschreibungen |
63 676 |
60 764 |
Total Administrativer Aufwand |
3 120 845 |
3 049 322 |
davon |
|
|
Fundraisingaufwand |
0 |
0 |
Allgemeiner Werbeaufwand |
42 017 |
58 936 |
7. Bereichsrechnung
gemäss Swiss GAAP FER und OR
1) Mit Schreiben vom 1.6.2021 wurde der Stiftung altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden muss. Der Bereich «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» wird deshalb ab 1.1.2021 als Teil der Nebenbetriebe dargestellt.
1) Die im abgelaufenen Jahr aufgelaufenen coronabedingten Mehrkosten wurden auf separaten Kostenträgern gemäss Weisung des Kant. Sozialamtes Schaffhausen erfasst. Der Kanton Schaffhausen übernimmt diese Zusatzkosten vollumfänglich.
8. Bericht der Revisionsstelle
9. Finanzbericht zur Jahresrechnung 2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
Die vorliegende Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Stiftung für Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER 21) und mit den kantonalen Vorgaben erstellt. Die Jahresrechnung entspricht ebenfalls dem schweizerischen Gesetz. Im Anhang zur Jahresrechnung sind detaillierte Angaben ersichtlich.
Die altra schaffhausen schliesst das Jahr 2021 in einem schwierigen Umfeld mit einem Verlust (vor Fondsrechnung) von CHF 72 323 ab (Vorjahresgewinn CHF 436 090, vor Fondsrechnung), was besser als erwartet ist. Nach Fondsrechnung beträgt der Verlust CHF 871 375 (Vorjahr minus CHF 72 449). Das Ergebnis 2021 ist wesentlich durch den folgenden Einmaleffekt beeinflusst:
Buchhalterische Behandlung des Schwankungsfonds «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen»
Mit Schreiben vom 1. Juni 2021 wurde der altra schaffhausen vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV mitgeteilt, dass a) der Schwankungsfonds (SF) «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» per sofort aufzuheben ist und b) damit keine zusätzlichen Forderungen gegenüber der IV begründet. Damit muss das Ergebnis des Bereichs «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» zu Lasten resp. zu Gunsten des Organisationskapitals verbucht werden. Neu wird deshalb der gesamte IV-Bereich (Ausbildung, Jugendwohnen, Integrationsmassnahmen) als Teil der Nebenbetriebe geführt. Die Auflösung des Schwankungsfonds per 1. Januar 2021 erfolgte erfolgswirksam als Teil der Fondsrechnung (TCHF 459, siehe 5. Fondsrechnung).
Das Ergebnis 2021 lässt sich demnach wie folgt analysieren:
Zuweisung an Organisationskapital |
|
–871 |
–72 |
IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen |
|
|
|
Auflösung Saldo SF periodenfremd |
–459 |
|
|
Verlust 2021 |
–332 |
|
|
Total IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen |
|
–791 |
0 |
Nebenbetriebe diverse |
|
–94 |
–16 |
Veränderung Fonds zweckgebunden |
|
29 |
–50 |
Veränderung gebundenes Kapital für Klienten |
|
–16 |
95 |
Transfer ins Anlagevermögen |
|
0 |
–101 |
Kommentar zu den Bereichsergebnissen
Der Produktionsertrag in der «Tagesstruktur mit Lohn» konnte gegenüber dem Vorjahr um 9% gesteigert werden. Wie im Vorjahr kann auf Stufe Bruttogewinn nicht der gleiche Anstieg ausgewiesen werden. Margenstarker Produktionsertrag wurde wiederum durch materialintensiven überkompensiert. Der Materialaufwand stieg dadurch gegenüber dem Vorjahr um 18% an. Die verrechenbaren Tage haben sich wie folgt verändert:
Geleistete Stunden Tagesstruktur mit Lohn |
402 964 |
397 655 |
–1.3 |
Verrechenbare Tage Tagesstruktur mit Lohn |
62 616 |
60 676 |
–3.1 |
Die Betriebsbeiträge sind gegenüber dem Vorjahr um 4% oder CHF 433 383 zurückgegangen. Unter dem Strich kann ein positives Ergebnis von CHF 155 006 ausgewiesen werden (Vorjahresgewinn CHF 580 254).
Das Jahr 2021 war das erste volle Betriebsjahr der «Tagesstruktur ohne Lohn». Dieses Angebot erfreut sich steigender Beliebtheit, was die Entwicklung der verrechenbaren Tage veranschaulicht:
Verrechenbare Tage Tagesstruktur ohne Lohn |
2 327 |
3 486 |
49.8 |
Die an der Neustadt genutzten Räumlichkeiten erwiesen sich alsdann als zu klein. Zur Deckung der räumlichen Bedürfnisse und um weiteres Entwicklungspotenzial zu haben, konnte ab Sommer 2021 die Liegenschaft Blankenstein gemietet werden. Die Klient*innen fühlen sich am neuen Ort sehr wohl. Um die Betreuung sicherzustellen, wurde der Personalschlüssel dem Angebot angepasst. Trotz dieser verschiedenen Mehrkosten kann ein positives Ergebnis von CHF 57 815 nach einem solchen von CHF 64 210 im Vorjahr ausgewiesen werden.
Im Berichtsjahr konnten die IBB-finanzierten Plätze des «Wohnen Erwachsene» voll ausgelastet werden. Dank weiterhin hoher Kostendisziplin konnte im «Wohnen Erwachsene» ein Plus von CHF 141 058 erzielt werden (Vorjahresergebnis plus CHF 64 780).
Nebenbetriebe «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» (nicht subventioniert)
In der Ausbildung ging die Anzahl Lernender weiter zurück. Im Durchschnitt konnten 46 Lernende (Vorjahr 50 Lernende) ausgebildet werden. Kombiniert mit einer weiteren Tarifreduktion beim Tarif für die erstmalige berufliche Ausbildung ging der Ausbildungsertrag um weitere CHF 210 823 zurück. Trotz Kostenoptimierungen muss kumuliert ein Verlust in der Ausbildung von CHF 193 920 ausgewiesen werden; das Vorjahresergebnis war ebenfalls negativ und erreichte CHF 245 567. Die neun Plätze für das Jugendwohnen in der Liegenschaft Buchthalerstrasse waren besser ausgelastet als im Vorjahr. Bei weiterhin deutlich höherem Betreuungsaufwand resultiert ein Verlust praktisch auf Vorjahreshöhe: CHF 114 167 gegenüber CHF 112 640 im Jahr 2020. Wurden im Jahr 2020 noch durchschnittlich 22 Teilnehmer*innen mit Integrationsmassnahmen betreut, waren es im Jahr 2021 noch
18 Teilnehmer*innen. Der Vorjahresgewinn von CHF 93 939 konnte bei Weitem nicht erreicht werden, es muss ein Verlust von CHF 23 643 ausgewiesen werden.
Gesamthaft schliessen die Nebenbetriebe «IV-Leistungen inkl. Jugendwohnen» mit einem Verlust von CHF 331 730 ab.
Nebenbetriebe diverse (nicht subventioniert)
Die Nebenbetriebe schliessen mit einem Verlust von total CHF 94 479 ab (Vorjahresverlust CHF 16 380). Im zweiten Coronajahr waren sämtliche Angebote weiterhin auf tiefem Niveau nachgefragt. Das Jahresergebnis der Trägerschaft war im Jahr 2020 durch Spenden (zweckgebundene und nicht zweckgebundene) beeinflusst. Im Berichtsjahr betrugen diese CHF 19 945 gegenüber CHF 71 657 im Vorjahr, was sich im tieferen Ergebnis der Trägerschaft niederschlägt.
Kommentare zur Erfolgsrechnung
Die Beiträge der Kantone sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 661 984 zurückgegangen. Im
Jahr 2020 übernahm der Kanton Schaffhausen die coronabedingten Mehrkosten von CHF 750 774. Ohne Berücksichtigung dieses Einmalertrages nahmen die Beiträge der Kantone um CHF 107 033 zu.
Der Ertrag aus Dienstleistungen, Handel und Produktion erhöhte sich leicht (plus CHF 221 984 oder 1%) und erreicht CHF 18.7 Mio. Die Erträge Wohnen (Pensionskosten) stiegen von CHF 1.9 Mio. auf CHF 2.1 Mio., ein Plus von CHF 206 036. Bei den Erträgen aus Ausbildung und Integration musste ein weiterer Rückgang von CHF 390 864 hingenommen werden, hingegen konnten die Erträge aus Dienstleistungen, Handel und Produktion auf CHF 11.0 Mio. (plus CHF 662 906) gesteigert werden; dies hauptsächlich durch die starke Nachfrage bei Aufträgen in der Industriemontage. Die Erträge intern und aus Nebenbetrieben reduzierten sich um CHF 245 985. Der Materialaufwand erhöhte sich von CHF 4.5 Mio. auf CHF 5.3 Mio., was hauptsächlich auf die Zunahme der materialintensiven Aufträge in der Industriemontage zurückzuführen ist.
Der Sachaufwand (ohne Materialaufwand) beträgt CHF 5.9 Mio. gegenüber CHF 6.1 Mio. im Vorjahr (resp. CHF 6.3 Mio. ohne die im Jahr 2020 erfolgte Auflösung der nicht mehr benötigten Rückstellung für Restrukturierungskosten). Der Hauptgrund für den Rückgang des Sachaufwandes ist in der Anpassung eines Verrechnungsschlüssels für altra-intern erbrachte Leistungen zu finden.
Als grösster Ausgabenposten erreicht der Personalaufwand CHF 15.5 Mio. gegenüber CHF 16.2 Mio. im Jahr 2020, ein Rückgang von CHF 717 907. Im Vorjahr waren coronabedingte Personalkosten in der Höhe von CHF 596 644 enthalten. Ohne diese Einmalkosten hätte sich der Personalaufwand um 1% oder CHF 121 263 reduziert.
Die Investitionstätigkeit (netto) war nochmals tief und erreichte CHF 0.6 Mio. gegenüber CHF 0.7 Mio. im Vorjahr. Diese teilt sich wie folgt auf: immobile Investitionen CHF 0.06 Mio. und mobile Investitionen CHF 0.54 Mio. Die grössten Positionen sind: neue Fräsmaschine; Software für die Klienten Administration; Abfüllanlage für die Pharma (Restzahlung). Die Finanzierung erfolgte durch selbst erarbeitete Mittel und zweckgebundene Spenden (TCHF 62 600).
Die Abschreibungen erreichen CHF 1.2 Mio. (Vorjahr CHF 1.1 Mio.) und bewegen sich damit im langjährigen Bereich. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit nahm kräftig auf CHF 2.8 Mio. (Vorjahr CHF 15 972) zu.
Karin Steinemann, Bereichsleiterin Finanzen & Controlling, ICT
10. Leistungsbericht zur Jahresrechnung 2021
gemäss Swiss GAAP FER und OR
10. Leistungsbericht
Zur Leistungsfähigkeit der Organisation wird auf die Seiten 3–17 verwiesen.
10.1 Zweck
Die altra schaffhausen wurde am 15. September 1976 als Stiftung unter dem Namen «Eingliederungsstätte Schaffhausen» gegründet. Der Zweck der Stiftung ist die Errichtung und der Betrieb von Institutionen zur Ausbildung, Eingliederung, Dauerbeschäftigung und Betreuung von Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Region, insbesondere aus dem Kanton Schaffhausen.
10.2 Leitende Organe
10.2.1 Stiftungsrat 2021 bis 2024
Jeanette Storrer
Präsidentin
Thomas Merck
Elternvereinigung
insieme
Beatrice Pongracz
Vizepräsidentin;
Elternvereinigung
insieme
Hugo Spengler
Elternvereinigung
insieme
Michael Hübscher
Industrievereinigung
(seit 1. Januar 2021)
Christine Thommen
Stadt Schaffhausen
(seit 1. Januar 2021)
Ursula Lichtenstein
Kanton Schaffhausen
(bis 25. November 2021)
Die Amtszeit der Stiftungsratsmitglieder dauert vier Jahre. Eine Wiederwahl ist unbeschränkt möglich.
Alain Thomann
Geschäftsführer
Stefan Ege
Leiter Geschützte
Arbeitsplätze &
Ausbildung
Sonja Anderegg
Leiterin Fachbereich
Integration, Wohnen &
Beschäftigungsstätte
Karin Steinemann
Leiterin Finanzen &
Arbeitsplätze &
Controlling, ICT
Dario Cervini
Leiter Industrie
Sven Stückmann
Leiter Marketing,
Verkauf &
Kommunikation
10.2.3 Nahestehende Organisationen
Keine
Durchschn. Lernende in Ausbildung pro Monat |
48 |
50 |
56 |
55 |
52 |
–5.5% |
Durchschn. Lernende im Wohnheim pro Monat |
7 |
6 |
7 |
6 |
7 |
18.2% |
Heimtage Wohnen Erwachsene IBB-finanziert |
11 738 |
12 288 |
12 372 |
13 093 |
14 837 |
13.3% |
Heimtage Wohnen Erwachsene WoEL-finanziert |
624 |
2 432 |
1 822 |
1 342 |
1 080 |
–19.5% |
Std. Begleitetes Wohnen |
864 |
428 |
408 |
378 |
343 |
–9.1% |
Geleistete Stunden Tagesstruktur mit Lohn |
420 514 |
422 748 |
412 652 |
402 964 |
397 655 |
–1.3% |
Verrechenbare Tage Tagesstruktur mit Lohn |
64 501 |
64 024 |
62 436 |
62 616 |
60 676 |
–3.1% |
Verrechenbare Tage Tagesstruktur ohne Lohn (ab 2019) |
n/a |
n/a |
426 |
2 327 |
3 486 |
49.8% |
 |
Personal |
164 |
161 |
 |
Mitarbeiter*innen Tagesstruktur mit Lohn |
388 |
384 |
 |
Mitarbeiter*innen Tagesstruktur ohne Lohn (Angebot seit 1.1.2019) |
15 |
25 |
 |
Lernende |
55 |
52 |
 |
Bewohner*innen (59 bewilligte Wohnplätze) |
49 |
51 |
 |
Klinikpatient*innen |
28 |
25 |
 |
Teilnehmer*innen Integrationsmassnahmen |
21 |
13 |
 |
Programmteilnehmer*innen |
16 |
21 |
 |
Teilnehmer*innen Integrationsarbeitsplatz |
6 |
3 |
 |
Teilnehmer*innen Job Coaching |
4 |
4 |
Total |
746 |
739 |
 |
körperlich |
59 |
56 |
 |
geistig |
110 |
110 |
 |
psychisch |
234 |
243 |
Total |
403 |
409 |
 |
Berufsvorbereitungsjahr |
10 |
9 |
 |
Praktische Ausbildung PrA nach INSOS |
5 |
6 |
 |
Anlehre BBG |
3 |
3 |
 |
Eidg. Berufsattest EBA |
16 |
15 |
 |
Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ |
12 |
14 |
 |
Supported Education |
3 |
2 |
 |
Arbeitsvermittlung nach ebA |
6 |
3 |
Total |
55 |
52 |
 |
Ausbildung |
440 493 |
420 436 |
 |
Bio-Bauernhof Löwenstein |
864 619 |
786 359 |
 |
Bio-Gärtnerei Neubrunn
inkl. Gartenbau |
788 621 |
823 627 |
 |
Tagesstrukturen |
8 271 517 |
9 043 685 |
Total |
10 365 250 |
11 074 107 |
Lukas Widmer und Elisabet Toth beim Einpflanzen von Setzlingen.
Impressum
Herausgeber
Stiftung altra schaffhausen
Mühlenstrasse 56
8200 Schaffhausen
Konzeption und Gestaltung
Hingucker GmbH
Ebnatring 25
8200 Schaffhausen
Druck
Druckwerk SH AG
Schweizersbildstrasse 30
8207 Schaffhausen
Zurück an den Anfang